Über SAGA


Wir sind unabhängig, unterhalten keinerlei Verbindungen zu behördlichen Einrichtungen und werden ausschließlich durch Spendengelder finanziert. Die Räumlichkeiten unseres Sozialen Zentrums rasthaus werden durch sogenannte Mietpatenschaften finanziert. Da unsere Arbeit kostenintensiv ist, freuen wir uns über einmalige und regelmäßige Spenden oder Mietpatenschaften fürs das rasthaus.

Geschichte

Das Südbadische Aktionsbündnis gegen Abschiebungen (SAGA) hat sich 1990/19911 aus verschiedenen regionalen Flüchtlingsgruppen gegründet. Seit diesem Zeitpunkt arbeiten wir als antirassistische Bündnis gegen die immer wieder drohenden Abschiebungen von Geflüchteten. Über die Jahre haben wir an verschiedenen Orten in Freiburg Anlaufstellen für Geflüchtete eingerichtet

In unserer bisherigen Arbeit haben wir vor allem das Asylverfahren als zentrales Instrument der Verarbeitung von Ausländer*innen in Deutschland thematisiert. Verschiedenen Kriminalisierungsversuchen gegen Mitarbeitende wegen „Beratungstätigkeiten“ konnten wir erfolgreich begegnen (gem. einem Gesetz von 1935 wurde bis 2008 der „Rechtsberatungsmissbrauch“ verfolgt).

In den 90ern war nicht nur die Unterstützung in Asylverfahren und damit gegen Abschiebungen, sondern auch der Widerstand gegen das von der (Ba-Wü)Landesregierung etablierte Lagersystem unser Thema. 1992, kurz nach der Asylwende in DE, hatte SAGA mit Gruppen aus Tübingen, Stuttgart und Karlsruhe eine größere Demonstration gegen die damalige Zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge (ZAST) in Karlsruhe organisiert. In Karlsruhe wurde im wesentlichen ein neuer Lagertyp entwickelt, so wie er bis 2002 in der Wiesentalstrasse in Freiburg zu finden war (Abriegelung nach aussen, Kontrolle nach innen). In Kehl wurde in einer zweijährigen Kampagne erreicht, dass eines der grössten und menschenunwürdigsten Lager im Regierungsbezirk Freiburg geschlossen wurde. 1992, zur Eröffnung der Bundesamts(BA)-Aussenstelle, gab es in Freiburg grössere Aktionen u.a. eine Besetzung) gegen das Lager in der Wiesentalstrasse (Bezirksstelle); eine Dokumentation zu Lagern erschien 1994. Seit 2016 wurde in Freiburg eine zentrale Landeserstaufnahmestelle (LEA) eingerichtet,wobei das Lagersystem fortgeführt wird. Gegen die Zustände dort (Hausordnung, Sicherheitskontrollen) kämpfen wir bzw. die verbündete Gruppe LEA-Watch in den vergangenen Jahren vergeblich.

Die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen der deutschen Asylpolitik im sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich beschrieb das Südbadische Aktionsbündnis auch bei der UNO in Genf. Zweimal haben wir mit SAGA einen ausführlichen Parallelbericht zum offiziellen Staatenbericht der BRD eingegeben, mit dem Ergebnis, dass das UN-Komitee die BRD-Politik aufforderte die Flüchtlingspolitik zu ändern.

Neben Aktivitäten gegen das Asylbewerberleistungsgesetz , für die Rechte von minderjährigen Flüchtlingen, gegen die Residenzpflicht für das uneingeschränkte Recht auf Bewegungsfreiheit baute SAGA ein Informationsnetz auf, das in ca. 80 Gemeinden in Südbaden reicht. Über dieses Netz wurde zum Beispiel der Kunstwettbewerb und -ausstellung gegen die sogen. Residenzpflicht, die in der Stadtbibliothek Freiburg stattfand organisiert. Eine Landkreis-Grenzaktion zwischen Freiburg, Emmendingen, Vörstetten mit anschliessenden Fest wurde durchgeführt

SAGA hat sich über die Jahre immer wieder mit anderen Gruppen im Dreyländereck Südbaden/Elsass/Schweiz vernetzt, an Grenzaktionen (Demonstationen) gemeinsam mit anderen Nobordergruppen teilgenommen (z.b. No Border Action Days 2016).

in den letzten Jahren hat die Beschäftigung mit dem soganannten Dublin-System des gemeinsamen europäischen Asylsystems und somit auch mit den Bedingungen für Geflüchete in allen anderen europäischen Staaten zugenommen. Seit dem „Wilkommenssommers“ 2015 hat sich der Umgang in der europäischen Staatengemeinschaft mit Geflüchteten massiv verschärft, wachsende Fluchtursachen in der Welt (teilweise eindeutig von Europa mitverursachte Ursachen) führen zu mehr nach Europa Geflüchteten und zu immer agressiveren Politiken der europäischen Länder, die auferzwungengene Weiterreise von Geflüchteten innerhalb Europas aufgrund der Weigerung oder Unfähigkeit vieler europäischer Länder adäquate Lebensbedingungen für Migranten zu schaffen und Abschiebungen innerhalb Europas je nach „Zuständigkeit“. Mit dem Fachkräftemangel der seit den 2020ern politisch addressiert wird, wird vpn der deutschen Politik immer schärfer zwischen verwertbaren Geflüchteten und unverwertbaren unterschieden. Resultat sind einerseits neue Möglichkeiten in den reguläreren für Ausbildungsfähige und aggressivere Abschiebungspraxen gegen alle für den kapitalistischen Standardort Deutschland nicht benötigten.